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EMP - Erstschlag mit Pershing?
Zu Beginn der 80er Jahre wollten die
USA in Deutschland Pershing II und Cruise Missiles stationieren
- neue zielgenaue Atomwaffen, mit denen erstmals »chirurgische«
Schläge und nicht mehr nur Abschreckung möglich wurden.
Dieses erhöhte Kriegsrisiko mobilisierte die Friedensbewegung.
Wo würden sie stationiert? Sicher in Atomwaffenstützpunkten.
Doch davon gab es in Deutschland bereits unzählige mit zusammen
10.000 Atomsprengköpfen - wie wir entsetzt feststellten. Solche
Standorte erkannte man an speziellen Antennen, - einem Funknetz,
reserviert für den Einsatz von Atomwaffen - von den Soldaten
»Friedhofsfunk« genannt.
Welcher Stützpunkt kam in Frage, wo wurde gebaut?
Auf der Suche danach zeigten sich die Anwohner vorsichtig (was ich
nicht weiss...) oder aggressiv aus Angst vor Spionen.
Frauen organisierten Fahrrad-Rallies und Frauencamps, um auf diese
Lager aufmerksam zu machen. Doch der Protest Hunderttausender bewirkte
nichts. Es wurde stationiert.
Die Sowjetunion, die durch die Stationierung von Mittelstreckenraketen
in Europa die »Nachrüstung« provoziert hatte, sah
sich ausserstande, technologisch gleichzuziehen. das war der Anfang
vom Ende des kalten Krieges.
Das wusste man damals nicht. Wer in der Nähe einer Abschussbasis
lebte, sah sich auf dem Präsentierteller für sowjetische
Präventivschläge.
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